Zahnextraktion: Wann muss man einen Zahn ziehen lassen?

Übersicht
  1. Was genau bedeutet Zahnextraktion oder “Zahn ziehen”?
  2. Ist es immer notwendig, einen Zahn zu ziehen?
  3. Was sind die Gründe für eine Zahnextraktion?
  4. Welche Symptome deuten darauf hin, dass eine Zahnextraktion notwendig ist?
  5. Zahn ziehen: Wie läuft eine Zahnextraktion ab?
  6. FAQ

Der Besuch beim Zahnarzt löst bei vielen Menschen gemischte Gefühle aus. Insbesondere die Vorstellung, dass bei der Behandlung möglicherweise ein Zahn gezogen werden muss, kann für viele angsteinflößend sein. Leider ist eine Zahnextraktion in den meisten Fällen die einzige Lösung zur Linderung von Zahnschmerzen und zur Vorbeugung weiterer Mundgesundheitsprobleme. Lesen Sie weiter, um mehr über den Ablauf der Zahnextraktion, die Wundheilung und die verschiedenen Optionen für den Lückenschluss zu erfahren.

Was genau bedeutet Zahnextraktion oder "Zahn ziehen"?

Eine Zahnextraktion ist im Volksmund auch als “Zahn ziehen” bekannt. Darunter versteht man einen zahnmedizinischen Eingriff, bei dem ein Zahn vollständig aus dem entsprechenden Zahnfach im Kiefer entfernt wird. Dieser Prozess ist in bestimmten Situationen unerlässlich. Unabhängig von den spezifischen Umständen ist das Hauptziel einer Zahnextraktion immer, Schmerzen zu lindern und die allgemeine Mundgesundheit zu verbessern.

Ist es immer notwendig, einen Zahn zu ziehen?

Nein, das ist es nicht. Tatsächlich ist es das Ziel jedes Zahnarztes, so viele natürliche Zähne wie möglich zu erhalten. Manchmal ist das Zahn ziehen jedoch unvermeidlich, um die allgemeine Mundgesundheit zu erhalten bzw.  zu verbessern. In unserer zahnärztlichen Praxis beraten wir Sie daher eingehend, bevor wir einen Zahn ziehen.

Was sind die Gründe für eine Zahnextraktion?

Im Allgemeinen wird ein Zahn nur dann gezogen, wenn er so stark beschädigt ist, dass seine Erhaltung unmöglich ist. Bei der ersten Untersuchung wird daher zunächst festgestellt, ob der beschädigte Zahn durch alternative zahnerhaltende Verfahren erhalten werden kann. Wenn die Entzündung trotz Maßnahmen immer noch vorhanden ist oder wiederkehrt, ist eine Zahnextraktion unvermeidlich. Zahnärzte unterscheiden daher zwischen zwingend notwendigen Gründen (absolute Indikationen) und Fällen, bei denen eine Zahnextraktion lediglich empfohlen wird (relative Indikationen).

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Welche Symptome deuten darauf hin, dass eine Zahnextraktion notwendig ist?

Es gibt einige Faktoren, die eine Zahnextraktion unvermeidbar machen:

  • Schwellungen im Mund oder im Gesicht
  • Schlechter Atem oder unangenehmer Geschmack im Mund
  • Lockerer oder wackelnder Zahn
  • Schmerzen oder Unbehagen beim Kauen
  • Überfüllung des Mundes (zu viele Zähne, z. B. Weisheitszähne)

Bitte beachten Sie, dass diese Symptome nicht unbedingt bedeuten, dass eine Extraktion notwendig ist. Sie können auch auf andere zahnmedizinische Probleme hinweisen, die andere Behandlungen erfordern könnten. Wenn Sie eines dieser Symptome bei sich bemerken, vereinbaren Sie direkt einen Termin in unserer Zahnarztpraxis in Bochum. Wir geben Ihnen eine fachgerechte Diagnose und stimmen mit Ihnen eine geeignete Behandlung ab.

Absolute Indikatoren für eine Zahnextraktion

Absolute Indikatoren für eine Zahnextraktion sind Fälle, bei denen der Zahn durch keine anderen Maßnahmen mehr erhalten werden kann. Sie stellen ein klares Risiko für die allgemeine Gesundheit dar und erfordern sofortigen Handeln. Absolute Indikatoren für eine Zahnextraktion:

  • Der Zahn oder die Zähne sitzen extrem locker (Lockerungsgrad 3) und eine Regeneration kann ausgeschlossen werden
  • Schwere parodontale Erkrankung, bei der der Zahn so locker ist, dass er nicht erhalten werden kann
  • Längsfraktur (langer Riss) der Zahnkrone oder der Zahnwurzel
  • Weisheitszähne (dritte Backenzähne), die schwerwiegende Probleme verursachen, wie z. B. wiederkehrende Infektionen, Zysten oder Tumore
  • Entfernung von überzähligen Zähnen, die den Durchbruch weiterer Zähne verhindern

Relative Indikatoren für eine Zahnextraktion

Relative Indikatoren sind jene, in denen eine Extraktion zwar eine Option darstellt, aber nicht unbedingt durchgeführt werden muss. Andere Behandlungsmöglichkeiten können in Absprache mit Ihrem Zahnarzt in Betracht gezogen werden, aber eventuell nicht so erfolgsversprechend sein, wie den Zahn zu ziehen. Relative Indikatoren für eine Zahnextraktion:

  • Kariöse Zähne, die noch behandelt werden könnten, aber aus wirtschaftlichen oder anderen Gründen (z. B. schlechter Zustand anderer Zähne, Allgemeinzustand des Patienten) herausgenommen werden
  • Der Patient möchte keine zahnerhaltende Behandlung starten (z. B. aus finanziellen Gründen), aber trotzdem seine Zahnschmerzen so schnell wie möglich loswerden
  • Missverhältnis zwischen Zahn- und Kiefergröße, was alternativ auch durch eine kieferorthopädische Behandlung korrigiert werden könnte
  • Überschüssige Zähne, die keine Schmerzen oder Verschiebungen verursachen

Zahn ziehen: Wie läuft eine Zahnextraktion ab?

Der Prozess einer Zahnextraktion ist nicht immer gleich und kann je nach Schwierigkeitsgrad und Zustand des Zahns variieren. Es gibt jedoch grundlegende Schritte, wie man beim Zähne ziehen vorgeht. In unserer zahnärztlichen Praxis in Bochum läuft das Zahn ziehen wie folgt ab:

1. Beratung und Untersuchung

Zuerst untersuchen wir Ihren Mund und erstellen Röntgenbilder, um den Zustand Ihres Zahns und des umgebenden Gewebes zu bewerten. Wird entschieden, dass eine Zahnextraktion notwendig ist, besprechen wir das genaue Vorgehen sowie die Risiken noch einmal in Ruhe mit Ihnen.

2. Örtliche Betäubung

Bevor der Zahn gezogen wird, erhalten Sie eine Lokalanästhesie durch eine Spritze in das Zahnfleisch um den Zahn herum. Sie werden dadurch zwar während des Eingriffs wach sein, verspüren keine Schmerzen.

3. Extraktion

Bei einer einfachen Zahnextraktion wird der Zahn mit einem speziellen Werkzeug, genannt Extraktionszange, gelockert und dann vorsichtig herausgezogen. Bei einer chirurgischen Extraktion, die oft für Weisheitszähne oder andere kompliziertere Fälle verwendet wird, ist der Vorgang leicht anders. In einigen Fällen kann es erforderlich sein, den Knochen um den betroffenen Zahn zu entfernen oder den Zahn in kleinere Segmente zu zerlegen, bevor er herausgenommen wird.

4. Reinigung der Wunde

Nachdem der Zahn gezogen wurde, überprüfen wir sorgfältig, ob der Zahn sowie das entzündete Zahnfleisch vollständig beseitigt wurde. Wurde alles sauber entfernt, säubern wir die Zahnhöhle und platzieren einen Wattebausch in die Verletzung, um das Bluten zu unterbinden. Dadurch entsteht ein Gerinnsel, welches die Verletzung abdichtet und sie vor bakteriellen Infektionen schützt.

5. Nachsorge

Im Anschluss an die Zahnextraktion geben wir Ihnen einige Anweisungen für die korrekte Pflege des Mundes. Es ist wichtig, dass Sie diese stets berücksichtigen, um die Wundheilung zu beschleunigen und Komplikationen wie eine Knochenentzündung nach dem Zahn ziehen zu vermeiden.

Wie kann man nach dem Zahn ziehen die Wundheilung beschleunigen?

Wenn Ihnen ein Zahn gezogen wurde, gibt es einige Vorsichtsmaßnahmen, Es ist wichtig, um die Wundheilung zu beschleunigen. Wenn Sie das Zahn ziehen in unserer Praxis durchführen, nehmen wir uns ausreichend Zeit, um Sie über die korrekte Nachsorge aufzuklären. Damit der Behandlungserfolg gesichert ist, ist es daher wichtig, dass Sie die folgenden Punkte beachten:

  • Blutstillung: Nach der Zahnextraktion ist es normal, dass es etwas blutet. Um dem entgegenzuwirken, erhalten Sie von uns eine spezielle Kompresse. Legen Sie diese auf vorsichtig auf die Wunde und beißen vorsichtig darauf, um die Blutung zu stoppen.
  • Vermeiden Sie das Rauchen: Wir verstehen, dass dies für starke Raucher sehr schwer sein muss, jedoch kann Rauchen die Wundheilung deutlich verzögern und das Risiko einer Infektion erhöhen. Es sollte daher für mindestens 24 bis 72 Stunden nach der Extraktion vermieden werden.
  • Vermeiden Sie Alkohol und heiße Getränke: Beide können die Blutung erhöhen und sollten am Tag der Extraktion vermieden werden.
  • Ernährung: Essen Sie lediglich weiche und kühle Nahrungsmittel und vermeiden Sie es, in den ersten Tagen nach der Zahnextraktion, auf der betroffenen Seite zu kauen.
  • Mundhygiene: Spülen Sie Ihren Mund für die ersten 24 Stunden nach der Extraktion nicht aus und vermeiden kräftiges Saugen (z. B. bei Verwendung eines Strohhalms).
  • Schmerzmittel und Antibiotika: Innerhalb des Nachsorge-Gesprächs empfehlen wir Ihnen geeignete Schmerzmittel, sowie deren Dosis. In seltenen Fällen kann auch Antibiotika notwendig sein.
  • Ruhe und Erholung: Versuchen Sie, für den Rest des Tages nach der Extraktion zu ruhen und vermeiden Sie körperliche Anstrengungen.
  • Schwellungen lindern: Bei Bedarf können Sie eine kalte Kompresse auf die Wange auftragen, um Schwellungen und Schmerzen zu reduzieren.
  • Folgetermine: Nach dem Zahn ziehen vereinbaren wir einen Folgetermin mit Ihnen, um sicherzustellen, dass die Wunde gut verheilt ist. Außerdem erkennen wir ggf. Komplikationen frühzeitig.

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Zahnextraktion: Häufig gestellte Fragen

Hier beantworten wir Ihnen häufig gestellte Fragen zum Thema Zahnextraktion. 

Eine Zahnextraktion wird in der Regel unter Lokalanästhesie durchgeführt, was bedeutet, dass der Bereich um den zu entfernenden Zahn betäubt wird. Daher sollten Sie während des Eingriffs keine Schmerzen verspüren. Nach dem Eingriff, wenn die Betäubung nachlässt, können jedoch einige Schmerzen und Unbehagen auftreten. Dies ist normal und kann in der Regel mit Schmerzmitteln, die Ihr Zahnarzt Ihnen empfehlen oder verschreiben wird, gut kontrolliert werden.

Einen Backenzahn ziehen zu lassen kann manchmal komplizierter sein als die Extraktion anderer Zähne. Grund dafür sind ihre Lage im hinteren Mundbereich und ihre Struktur mit mehreren Wurzeln, die die Extraktion schwieriger machen können. Darüber hinaus liegen diese Zähne nahe an wichtigen Nerven und anderen Strukturen, deren Schädigung vermieden werden muss. Aufgrund dieser potenziellen Herausforderungen ist die Dosis der örtlichen Betäubung höher und die Dauer der Behandlung kann länger sein.

Wenn Sie einen entzündeten Zahn, bei dem eine Zahnextraktion empfohlen wurde, nicht ziehen lassen, können ernsthafte Probleme entstehen. Die Entzündung kann sich ausweiten und nebenliegende Zähne und Gewebe angreifen. Dadurch können Zahnfleischentzündungen, Abszesse oder sogar eine Knochenentzündung nach dem Ziehen eines Zahnes auftreten. Unbehandelte Zahnschmerzen und Entzündungen führen zudem zu chronischen Schmerzen und Beschwerden. Im schlimmsten Fall kann die Infektion in den Blutkreislauf gelangen und andere Körperbereiche befallen, was zu schwerwiegenden gesundheitlichen Komplikationen führen kann. Bei einer notwendigen Zahnextraktion, sei es das Ziehen eines Backenzahns oder eines anderen Zahnes, sollte die Behandlung daher nicht aufgeschoben werden.

Der beste Weg, eine Zahnextraktion vorzubeugen, ist die Pflege der Mundgesundheit. Dazu gehören regelmäßige Kontrollen beim Zahnarzt, mindestens zweimal tägliches Zähneputzen mit fluoridhaltiger Zahnpasta, tägliches Benutzen von Zahnseide.  Aber auch eine gesunde Ernährung mit geringem Zuckerkonsum kann eine Zahnextraktion vorbeugen. Rauchen und Alkoholkonsum können auch das Risiko von Zahnproblemen erhöhen und sollten daher vermieden oder zumindest reduziert werden.

Die Heilungszeit nach einer Zahnextraktion ist von Patient zu Patient unterschiedlich und hängt von mehreren Faktoren ab. Im Allgemeinen beginnt die Heilung unmittelbar nach der Extraktion, wenn ein Blutgerinnsel in der leeren Zahnhöhle die Blutung stoppt und den Heilungsprozess einleitet. Nach einigen Tagen sollte die anfängliche Schwellung und das Unbehagen abklingen. Innerhalb von 1-2 Wochen beginnt das Zahnfleisch über der Extraktionsstelle zu heilen. Der Knochen, der den Zahn umgeben hat, braucht jedoch länger zum Heilen. Es kann mehrere Wochen bis Monate dauern, bis die vollständige Heilung erreicht ist.

Wir empfehlen Ihnen nicht direkt nach dem Eingriff zu essen, um versehentliches Beißen in die Wange oder Zunge zu verhindern. Wenn die Betäubung nachlässt, können Sie weiche und kühle Nahrungsmittel zu sich nehmen (z. B. Suppen, Pudding oder Joghurt). Vermeiden Sie es in den ersten Tagen nach dem Eingriff unbedingt scharfe, harte und knackige Lebensmittel, die die Wunde irritieren könnten.

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